Heimische Unternehmen in umwälzenden Veränderungen zukunftsfähig machen, will das neue Transformationsnetzwerk TraForce. Aufgabe dieses Netzwerks ist es, die kleinen und mittelständischen Betriebe in der Region beim unvermeidlichen und umfassenden strukturellen wirtschaftlichen Wandel, zu begleiten und zu unterstützen. Das Projekt wird vom Bund mit über 2 Mio. Euro gefördert.

„Wer nicht digitalisiert, ist tot.“ Hauptredner Jörg Heynkes aus Wuppertal nahm bei der Kickoff-Veranstaltung kein Blatt vor den Mund. „Wie die Erfindung des Smartphones die Straßenkarte, das Bücherregal, den Fotoapparat und das Diktiergerät ersetzt hat, werden wir ab sofort ein nie dagewesene Veränderungswelle erleben, die wir nicht aufhalten können.“ Daher begrüße er solche Vorzeigeprojekte wie das TraForce-Netzwerk, eines von 27 vom Bund geförderten Netzwerken in ganz Deutschland.

„TraForce wird sich u.a. mit Themen wie Energie- und Ressourceneinsparung und mit der Digitalisierung der Unternehmen und ihrer Ausbildung in technischen Berufen befassen“, brachte es TIME-Geschäftsführer Dr. Ralf Polzin bei der Auftaktveranstaltung im Wissener Kulturwerk Anfang Mai auf den Punkt. Gemeinsam mit Lars Kober (Leiter Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen) und Maik Grundmann (IG Metall) hat TIME die Projektförderung erfolgreich eingeworben. „Der Erfolg des Netzwerks hängt maßgeblich davon ab, wie viele Unternehmen die Chance erkennen und ergreifen.“ Lädt Polzin alle regionalen Unternehmen und Betriebe zur Kooperation ein. TraForce ist angesiedelt beim Technologie-Institut für Metall und Engineering (TIME) in Wissen, wo aktuell das Personal und die Infrastruktur aufgebaut werden, um das Netzwerk schnellstmöglich nutzbar zu machen für die heimische Industrie.

In Rheinland-Pfalz ist TraForce das einzige Netzwerk dieser Art, das vom Bund gefördert wird. „Diese Chance sollten wir alle gemeinsam nutzen“, lautet daher der Appell von Dr. Ralf Polzin an die über 100 Vertreter:innen von heimischen Unternehmen: „Wir schweißen die Region zusammen! Dieses Motto haben wir gewählt, weil unsere Region mit 160.000 Stellen in metallverarbeitenden Betrieben von der Schweißtechnik geprägt ist, wie kaum eine zweite in Deutschland.“ Angesichts Digitalisierung, Industrie 4.0 und dem Fachkräftemangel würden nicht geahnte Veränderungsprozesse auf die Brache zu kommen. „Darauf wollen wir uns gemeinsam vorbereiten“, so der Leiter von TraForce. Das Netzwerk will nicht nur metallverarbeitende Betriebe unterstützen, sondern alle, die bei der Digitalisierung vorankommen wollen.

Fakt sei, dass zur Transformation z.B. im Automobilbau nicht nur der Umstieg vom Verbrenner zu alternativen Antriebstechnologien gehöre, sondern auch die Themen Digitalisierung und Klimaneutralität. Insofern seien alle Branchen von dem grundlegenden strukturellen Wandel betroffen, so Dr. Polzin. Ein Ziel des Netzwerkes ist, die Arbeitsplätze in der Region zu halten und zukunftsfähig zu machen. Daher setzt TraForce auf die Zusammenarbeit mit der IG Metall. „Wir können in dem Veränderungsprozess als Gewinner hervorgehen, weil wir flexibler, schneller und anpassungsfähiger sind als Konzerne“, so Dr. Polzin. Die Zusammenführung vorhandener Kompetenzen, das Aufzeigen von technologischen Innovationsmöglichkeiten und die Unterstützung bei der Entwicklung nennt der rührige TIME-Geschäftsführer als konkrete Beiträge von TraForce. „Und wir wollen mit unserer Kompetenz helfen, Fördermöglichkeiten zu initiieren und nutzbar zu machen.“